Unter den fast 240 Millionen Menschen im mehrheitlich islamischen Pakistan gibt es immerhin rund 4 Millionen Christen. Immer wieder werden einige dieser meist sehr armen Christen der „Blasphemie“ beschuldigt. Es genügt dafür meist schon die Beschuldigung durch einen böswilligen Nachbarn oder Facebook-Posts, die missdeutet werden. Auf „Blasphemie“ steht die Todesstrafe. Meist kommt es nicht dazu, aber angeklagte Christen müssen oft jahrelang im Gefängnis auf ihre Prozesse warten.
Die Anwältin und HMK-Partnerin Aneeqa Maria tritt mit einem Team von rund 40 Anwälten an ver- schiedenen Orten der Region Punjab für angeklagte Christen ein.
Auch für den 45-jährigen Christen Haroon Shahzad hat sich die Anwältin eingesetzt. Haroon hatte vier Tage vor dem islamischen Opferfest über Facebook ein Wort des Apostels Paulus gepostet, in dem er Christen vor der Teilnahme an Opfermahlzeiten warnte. Daraufhin war er von einem Mitglied einer radikalen islamischen Organisation verklagt worden und wurde im Mai 2023 inhaftiert.
Durch die Bemühungen der Anwälte wurde Haroon nun gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt. Doch aus Angst vor der Lynchjustiz radikaler Gruppen mussten Haroons Familie und auch andere Christen von ihrem Wohnort fliehen. Haroon muss sich nun an einem unbekannten Ort aufhalten. Sein gut gehendes Malergeschäft musste er schließen.