Vom Vorrecht, Gott Vater zu nennen

Iran Aufmacher 25 02

Pastor F. war ein fanatischer Muslim. Um Allah zu gefallen, wollte er Christen zum Islam bekehren. Doch sein Eifer für seine Religion trieb ihn in die Arme Jesu. Er wurde Christ – und verfolgt wegen seines Glaubens an Jesus.
Pastor F. wuchs in einer kurdisch-muslimischen Familie im Iran auf. Als ältester Sohn der Familie sollte er in die Fußstapfen seiner Vorfahren treten. Sein Großvater war ein iranischer Ayatollah – ein islamischer Rechtsgelehrter – sein Vater ein Sufi, also ein Anhänger einer mystischen Strömung im Islam. Mit 10 Jahren konnte Pastor F. bereits viele Texte aus dem Koran auswendig. Später lehrte er den Koran in der Moschee und in der Armee. Um Allah zu gefallen, wollte er Christen vom Islam überzeugen. Also besorgte er sich auf dem Schwarzmarkt eine Bibel, um sie mit dem Koran zu vergleichen. Als sein Großvater das erfuhr, reagierte er schockiert: „Rühre die Bibel nicht an. Es ist ein sehr gefährliches Buch!“ Verängstigt durch die Worte seines Großvaters öffnete Pastor F. die Bibel nur vorsichtig mit einem Taschentuch. Das erste, was er darin las, waren die Worte Jesu über die Anbetung des Vaters in Johannes 4, 23: „Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit.“ Was Pastor F. las, verärgerte ihn. „Woher nehmen sich Christen überhaupt das Recht, Gott Vater zu nennen?“, schimpfte er. Wütend warf er die Bibel in die Ecke und bat Allah um Vergebung. Aber was er las, machte ihn auch neugierig. Er wollte mehr über den „Vater“ erfahren. In den darauffolgenden Monaten beschäftigte sich Pastor F. intensiv mit der Bibel. Als er merkte, wie ihn dieses Buch, gegen seinen Willen, veränderte, wollte er Allah beweisen, dass er immer noch ein hingebungsvoller Muslim ist. Pastor F. nahm sich vor, eine Kirche in Brand zu setzen. „Sobald ich meinen Fuß in die Kirche setzte, hatte ich das Bedürfnis, Gott Vater zu nennen. Ich fiel auf meine Knie und bat Jesus um Vergebung. Ich fühlte seine Gegenwart, wie er mich in seine heiligen Arme schloss“, erinnert er sich.

Inhaftiert, gefoltert und zum Tode verurteilt

Anfangs verheimlichte Pastor F. seinen christlichen Glauben. Tagsüber lehrte er den Koran und abends las er stundenlang in der Bibel. Je mehr er im Glauben wuchs, desto stärker wurde sein Drang, den Menschen in seinem Umfeld von Jesus zu erzählen. Schließlich machte er seinen christlichen Glauben bekannt und predigte vom Reich Gottes. Das missfiel der islamischen Revolutionsgarde. Die Armeeoffiziere luden ihn vor und forderten ihn auf, Jesus zu verleugnen. Aber Pastor F. weigerte sich, seinen neuen Glauben zu widerrufen. Er kam ins Gefängnis. Sein Glaube wurde auf die Probe gestellt. Die Gefängniswärter schlugen ihn jeden Tag. Mehrmals brachen sie ihm mehrere Rippen; einmal eine seiner Hände. Wenn sie ihn einmal nicht schlugen, drohten sie ihm, seine Familie zu töten, wenn er nicht zum Islam zurückkehren würde.

Nach mehr als zwei Jahren Haft wurde Pastor F. zum Tode verurteilt. „Ihr Sohn ist schuldig gesprochen. Er soll bald hingerichtet werden – wegen Apostasie“, lautete es in dem Schreiben an seine Eltern. Apostasie, Abfall vom Glauben, gilt im Iran seit der Gründung der Islamischen Republik im Jahr 1979 als ein schwerwiegendes Verbrechen und kann mit dem Tod bestraft werden. Erschüttert von dieser Nachricht, besuchte sein Vater ihn im Gefängnis: „Sie wollen dich hinrichten und du hältst immer noch an Jesus fest?“, fragte er seinen Sohn. „Ja, es gibt keinen Weg mehr zurück für mich“ lautete seine Antwort. Sein Vater weinte und verließ die Haftanstalt. Verzweifelt wandte er sich an die katholische Kirche in Teheran. „Mein Sohn ist wegen Jesus im Gefängnis. Er soll hingerichtet werden. Unternehmt bitte etwas dagegen!“ Sofort informierten die Priester den Vatikan. Die Nachricht erreichte auch das britische Königshaus. Queen Elisabeth II. machte Druck auf die iranische Regierung. Zwei Tage vor seinem Hinrichtungstermin kam Pastor F. frei. Aber die Armeeoffiziere behielten ihn im Auge. Weil er weiterhin das Evangelium verbreitete, machten sie erneut Jagd auf ihn. Pastor F. musste das Land verlassen. Er floh ins türkische Nachbarland. Schließlich gewährte ihm die britische Regierung Asyl in England.

Die Bibel ist ein gefährliches

Buch. Es kann uns und unsere

Gesellschaften verändern.

Neue Heimat, neuer Dienst

Mit der Flucht ließ Pastor F. seine Heimat ein für alle Mal hinter sich. Seine Familie sah er nie wieder. Darunter leidet er bis heute. „Es ist schmerzhafter als die Folter, die mir im Gefängnis zugefügt wurde“, sagt er. Seine Eltern sind inzwischen verstorben. Seine Geschwister wollen keinen Kontakt zu ihm. „Sie haben Angst, Probleme mit der Regierung zu bekommen“, erzählt er. In England baute Pastor F. sich ein neues Leben auf: Er heiratete und machte eine Ausbildung zum Pastor. Dem Ruf in die Nachfolge folgte dann der Ruf zum Dienst. Seine Mission: Den muslimischen Flüchtlingen in Europa das Evangelium zu bringen. „Viele Christen hier im Westen wissen gar nicht, was für ein Vorrecht es ist, Gott Vater zu nennen. Wir haben einen wundervollen Vater, der sich um uns kümmert. Auch die Muslime müssen die Chance bekommen, diesen Vater kennenzulernen“, sagt er. Neben Südeuropa gehören auch der Nahe Osten und die arabische Halbinsel zu seinem Missionsfeld. Während der evangelistischen Einsätze wird Pastor F. immer wieder von muslimischen Flüchtlingen attackiert und mit dem Tod bedroht.

Verfolgung bringt viel Frucht

In Nordsyrien erlebte er einmal, wie die Terroristen des „Islamischen Staates“ einen neu bekehrten Christen mit muslimischem Hintergrund öffentlich hinrichteten. „Sie dachten, sie könnten mit der Aktion andere Muslime abschrecken, zum Christentum zu konvertieren. Aber weil der junge Mann standhaft blieb und seinen Glauben an Jesus bekannte, bewirkte es genau das Gegenteil. Viele Dorfbewohner, die dabeistanden, interessierten sich auf einmal für den neuen Glauben des Getöteten. Nach meiner Erfahrung bewirkt Verfolgung vor allem eines: Dass die Gemeinde Jesu wächst. So hatte mein Opa Recht: Die Bibel ist ein gefährliches Buch. Es kann uns und unsere Gesellschaften verändern“, so Pastor F.

Bitte beten Sie

  • für Pastor F. um Trost und dass er noch viele Muslime sowohl in Europa als auch in der arabischen Welt mit dem Evangelium erreichen kann.

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Selbst Zeuge Sein

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Die HMK veröffentlicht persönliche Erlebnisse verfolgter Christen. Denn sie berichten von der Gnade Gottes. Dadurch werden Christen im Westen zu Hingabe in der Nachfolge Jesu und zum eigenen, mutigen Zeugnis herausgefordert.

Verfolgung Biblisch Einordnen

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Die Erfahrungen verfolgter Christen und ihr Zeugnis lassen uns einen neuen und klareren Blick auf biblische Wahrheiten gewinnen. Wir lernen von den Verfolgten, dass Leiden zum Christsein gehört, weil auch Jesus gelitten hat. Wir sehen, wie Gott in diesem Leiden trägt.

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