Das christliche Ehepaar Chaminda und Janani aus Sri Lanka wollte eigentlich nur den Opfern einer schrecklichen Flutkatastrophe helfen. Doch dann bekam es selbst unerwartet Hilfe für seinen Dienst für Jesus. Ihre Mission begannen die beiden mit Leidenschaft und Hingabe – nicht ahnend, welcher Widerstand auf sie wartete …
Weihnachten 2004. Ein gewaltiges Erdbeben im Indischen Ozean löste eine riesige Welle aus. Der Tsunami traf die südliche Küste Sri Lankas mit voller Wucht. Innerhalb weniger Minuten starben 35.000 Menschen, ganze Dorfgemeinden wurden ausgelöscht, Familien auseinandergerissen. Auch Chaminda und Janani gehörten zu den Betroffenen. An diesem Tag waren sie zwar nicht zu Hause, doch als sie zurückkehrten, fanden sie nichts als Trümmer. Ihr Haus? Zerstört. Ihre Kirche? Weg. Ihre Nachbarn? Viele tot. Viele der Überlebenden standen vor dem Nichts. Die Trauer, der Schmerz, die Verzweiflung – sie waren überall greifbar. Statt sich ein neues Leben an einem sicheren Ort aufzubauen, blieben Chaminda und seine Frau mitten unter den Trümmern und Trauernden. Sie teilten ihr Essen, ihr Wasser – und ihre Hoffnung auf Jesus Christus.
Ihr wart vor Kurzem in der Türkei – wie geht es den Christen dort?
Wolfgang Häde: Es gibt keine systematische Verfolgung, aber zunehmend werden kirchlich aktive ausländische Christen ausgewiesen. Selbst die Arbeit eines mir bekannten türkischen Pastors ist bedroht, weil seine deutsche Frau das Land verlassen soll. Das betrifft dann nicht nur die Familien, sondern ganze Gemeinden. Viele Christen sehen sich jedoch – im Vergleich etwa zum Iran – nicht als „verfolgt“.
Welche Erfahrungen machen Muslime, die zum Glauben an Jesus Christus kommen?
Es ist unterschiedlich – doch meist führt eine Bekehrung zu schweren Konflikten. Für konservative Familien ist das oft eine Katastrophe. Eine Bekannte aus dem Osten der Türkei hörte von ihrer Mutter: ‚Es wäre besser, du wärst Prostituierte geworden‘.
Auch manche liberalen Familien reagieren heftig: ‚Du verrätst dein Vaterland. Du bist nicht mehr mein Sohn‘. Für den Vater gilt es als Schande, wenn er sein Kind nicht daran hindern kann, den Islam zu verlassen. In der Türkei gelten Türkischsein und Muslimsein als untrennbar.
Die extremen Reaktionen hängen damit zusammen, dass es in der Türkei starke Vorurteile gegen den christlichen Glauben gibt.
Welche Vorurteile sind das?
Viele glauben, Christen würden unmoralisch leben und westlichen Mächten dienen. Wer Christ wird, gilt oft als gekauft oder bestochen. Manche Deutsche wiederum glauben, Christen würden dort auf offener Straße erschossen – das ist nicht der Fall. Es gibt einige Tausend ehemalige Muslime, die ihren Glauben relativ offen leben können.