Hoffnung weitergeben

Naherosten 01

Naomi hatte einen schweren Start ins Leben: Als Kind erlebt sie viel Gewalt und die Ehe ihrer Eltern scheiterte früh. Sie wuchs bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter auf. Zu ihrer leiblichen Mutter durfte sie keinen Kontakt haben – selbst dann nicht, als diese im Sterben lag. Da war Naomi 12 Jahre alt.

Ursprünglich kommt Naomis Familie aus den Palästinensischen Autonomiegebieten. Als sie noch ein Kind war, wanderten ihre Eltern in ein Nachbarland aus. Es war keine schöne Kindheit: Obwohl sie ihre Mutter nie richtig kennenlernen konnte, war der Verlust doch sehr schmerzhaft für sie, auch, weil sie sich nie von ihr verabschieden konnte. Auch die Ehe brachte ihr kein Glück: Schnell bekam sie vier Kinder, doch das Familienleben wurde von häuslicher Gewalt überschattet. Naomi flüchtete sich in Arbeit. Jeden Tag schuftete sie bis zu 16 Stunden, um nicht nach Hause zu müssen. Zur Ruhe kam sie nie. Bis Naomi einen Schlaganfall erlitt. Danach war sie halbseitig gelähmt, die Arbeit war ihr nicht mehr möglich.

Hartnäckige Suche im Internet

In der gleichen Zeit begann einer ihrer Söhne plötzlich, seine Religion in Frage zu stellen. Naomi wollte ihn davon überzeugen, dass ihre Religion die wahre Religion ist. Also suchte sie im Internet nach Antworten auf seine Fragen – vergeblich. Dabei geriet auch ihr Glaube an ihre Religion ins Wanken.

Hartnäckig suchte Naomi im Internet nach Antworten auf die vielen Fragen, die sie inzwischen zu ihrer Religion hatte. Eines Tages entdeckte sie Videos über den christlichen Glauben. Zwei Christen mit dem gleichen Hintergrund hatten diese produziert. Zum ersten Mal verstand Naomi die frohe Botschaft von Jesus und fand endlich Antworten auf ihre Lebensfragen. Denn diese Christen erklärten das Evangelium so, dass es für Naomi Sinn ergab. Also hörte sich Naomi Zeugnisse von Arabern an, die zu Jesus gefunden hatten. Langsam wuchs so in ihr die Gewissheit, dass Jesus die Wahrheit ist.

„Zum ersten Mal verstand Naomi die frohe Botschaft von Jesus und fand endlich Antworten auf ihre Lebensfragen.“

Instinktiv wusste Naomi, dass sie damit mit dem Feuer spielte. Sie wusste um den hohen Preis der Nachfolge. „Es war verboten, Jesus zu suchen oder Fragen zur Person Jesu zu stellen“, sagt Naomi. In ihrer Verzweiflung betete sie zu dem Gott der Bibel, ihr in ihrer Entscheidung zu helfen. Plötzlich spürte sie Gottes Liebe. „Gott veränderte mein verhärtetes Herz. Ich war so verbittert und habe Menschen gehasst. Und auf einmal schenkte Gott mir so viel Liebe und Frieden in mein Herz, dass ich für diese Menschen beten konnte: Herr, vergib ihnen und erlöse sie vom Bösen“, erzählt Naomi. Durch diese Erfahrung ermutigt, beschloss sie, ihr Leben Jesus zu geben.

Die Angst vor Blasphemievorwürfen ist in der Region groß; Religion auch nur zu hinterfragen, trauen sich wenige. Denn auf Blasphemie steht Gefängnis, im schlimmsten Fall die Todesstrafe. Da ist das Internet eine gute und anonyme Möglichkeit, das Evangelium zu verbreiten.

Verstoßen und verhasst

Anfangs verheimlichte Naomi ihren Glauben vor ihrer Familie. Doch eines Tages erwischte ihr Mann sie beim Bibellesen. Er fragte: „Wer hat dir diesen Floh ins Ohr gesetzt?“ Naomi verteidigte ihren Glauben und versuchte, ihn von der Wahrheit zu überzeugen. Als ihr Mann sah, wie ernst sie es meinte, drohte er ihr: „Man sollte dich töten“. Schließlich setze er sie vor die Tür. Und auch ihr Vater und ihre Stiefmutter verstießen sie.

Naomi stand mittellos da, musste sich mit verschiedenen Jobs durchs Leben kämpfen, allerdings war das nicht einfach, weil sie körperlich eingeschränkt war. Als ihre Kinder sie überredeten, nach Hause zurückzukehren, sperrte ihr Ehemann sie für sechs Monate ein. Ihre Familie schickte Religionslehrer zu ihr, die sie wieder „zur Vernunft bringen“ und ihr den „Dämon“ austreiben sollten, der sie dazu gebracht hatte, das Christentum anzunehmen. Als Naomi sich weigerte, ihrem christlichen Glauben abzuschwören, schlug man sie und drohte ihr mit dem Tod. „Das schmerzte mich. Statt mich zu lieben, zu beschützen und zu unterstützen, wollten sie mir das Leben nehmen“, schüttelt Naomi den Kopf.

Naherosten 02

Viele Menschen im Nahen Osten erleben Ablehnung und Verfolgung, wenn sie Jesus annehmen. Dann kehren viele aufgrund des hohen Drucks wieder zu ihrer Ursprungsreligion zurück. Doch für Naomi gab es keinen Weg mehr zurück. Sie hielt an ihrem Glauben fest und lief wieder von zu Hause fort. Sie hatte gerade genug Geld, um in die Golfregion zu kommen. Dort traf Naomi auf das Team von Middle East Media, MEM, einer Organisation, die Menschen in der arabischen Welt über digitale Medien mit dem Evangelium zu erreichen sucht und sie dann im neuen

Glauben begleitet und unterstützt. Die MEM-Medienteams bestehen aus arabisch-stämmigen Menschen, die ihre Kultur am besten kennen und wissen, wie sie das Evangelium weitergeben können.

Hoffnung für isolierte Frauen

In der Gemeinschaft mit diesen und anderen Christen wuchs Naomi im Glauben an Jesus und erholte sich von ihrem Trauma. Unser HMK-Partner erkannte Naomis Eifer und Potenzial und bildete sie als Evangelistin aus. Gemeinsam mit drei anderen neu bekehrten Frauen rief sie vor zwei Jahren eine neue digitale Initiative für isolierte Frauen in der Golfregion ins Leben. Die Hoffnung, die sie in Jesus gefunden haben, geben sie nun an andere arabische Frauen, die Ähnliches erlebt haben, weiter. Bislang erreichten sie über die Plattform 5,5 Millionen Menschen.

Auch wenn sich Naomis Leben durch die Liebe Jesu um 180 Grad verändert hat, vermisst sie ihre Kinder. Zwei ihrer Kinder konnten sie nun am Golf besuchen und waren begeistert zu sehen, welche Unterstützung ihre Mutter durch diese Christen in der schweren Zeit bekommen hat. „Mama, du hattest in deiner Heimat nie eine Familie, aber hier hast du eine“. Obwohl ihre Familie ihr ein Leben mit ihren Kindern unmöglicht machte, sagt sie: „Ich vergebe ihnen und wünsche mir nichts sehnlicher, als dass sie zum Glauben an Jesus kommen“.

Eine neue Familie

Bitte beten Sie

  • für Naomis neues Leben und für den Dienst von unserem Partner, dass dadurch noch viele Menschen im Nahen Osten mit dem Evangelium erreicht werden können.

Abzugsfähigkeit

Gut zu wissen

  • Ihre Spende an den Hilfsaktion Märtyrerkirche e.V. können Sie steuerlich geltend machen.
  • Insgesamt gilt dies für von Ihnen geleistete Spenden bis zu einer Höhe von 20 % des Gesamtbetrags Ihrer Einkünfte; sie sind steuerlich als Sonderausgaben abzugsfähig.
  • Sollten Sie Interesse an einer Zuwendung an die Hilfsaktion Märtyrerkirche haben, die darüber hinaus geht, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.
  • Für Ihre Spende erhalten Sie zur Vorlage beim Finanzamt eine Zuwendungsbestätigung, die Ihnen jeweils zu Beginn des Folgejahres zugeschickt wird. Für Spenden bis zu einer Höhe von 300 Euro greift der vereinfachte Zuwendungsnachweis. Es genügt die Buchungsbestätigung des Kreditinstitutes (Kopie vom Kontoauszug).
  • Wir sind wegen Förderung religiös Verfolgter, gemäß § 52, Abs. 2, Satz 1, Nr. 02 und 10 AO, nach dem letzten uns zugegangenen Freistellungsbescheid des Finanzamtes Wetzlar StNr. 39 250 61402, vom 25.09.2023 für das Jahr 2022 nach § 5, Abs. 1, Nr. 9 des Körperschaftssteuergesetzes von der Körperschaftssteuer und nach § 3, Nr. 6 des Gewerbesteuergesetzes von der Gewerbesteuer befreit.

Spendengrundsätze

Transparenz ist wichtig

  • Die Hilfsaktion Märtyrerkirche finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Der Verein erhält weder öffentliche Fördergelder noch sonstige Drittmittel.
  • Als gemeinnütziger Verein unterliegt die Hilfsaktion Märtyrerkirche der Prüfung durch das zuständige Finanzamt. Darüber hinaus betraut der Vorstand regelmäßig einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer mit der Prüfung des Jahresabschlusses, der ein entsprechendes Testat ausstellt.
  • Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat die HMK mit „geprüft und empfohlen“ ausgezeichnet.
Selbst Zeuge Sein

Selbst Zeuge sein

Die HMK veröffentlicht persönliche Erlebnisse verfolgter Christen. Denn sie berichten von der Gnade Gottes. Dadurch werden Christen im Westen zu Hingabe in der Nachfolge Jesu und zum eigenen, mutigen Zeugnis herausgefordert.

Verfolgung Biblisch Einordnen

Verfolgung biblisch einordnen

Die Erfahrungen verfolgter Christen und ihr Zeugnis lassen uns einen neuen und klareren Blick auf biblische Wahrheiten gewinnen. Wir lernen von den Verfolgten, dass Leiden zum Christsein gehört, weil auch Jesus gelitten hat. Wir sehen, wie Gott in diesem Leiden trägt.

Die biblische Sicht von Verfolgung wollen wir als Herausforderung und Ermutigung im deutschsprachigen Raum weitergeben.

Verfolgte Christen Unterstuetzen

Verfolgte Christen unterstützen

Die Hilfsaktion Märtyrerkirche unterstützt mit den Spenden, die ihr anvertraut werden, weltweit Projekte zur Hilfe für verfolgte Christen. Sie arbeitet dabei zusammen mit Partnern vor Ort.

Bereiche der Projektarbeit sind Soforthilfe, Überlebenshilfe, Medizinische Hilfe, Kinderhilfe, Wiederaufbau, Rechtsbeistand, Ausbildung, Evangelisation und Hilfe zur Selbsthilfe.

Mission Staerken

Mission stärken

Die HMK stärkt die missionarischen und diakonischen Bemühungen verfolgter Christen. Dadurch ermöglichen wir Christen in Bedrängnis, anderen in Wort und Tat die Liebe Christi zu zeigen – manchmal auch ihren Verfolgern.