Ein Reisebericht von Simon Bellviure Bigas
Unser Projektmanager Simon Bellviure Bigas reiste in diesem Jahr zu unserem Projektpartner nach Indien, um sich ein Bild von dessen Arbeit und der Situation der verfolgten Geschwister vor Ort zu machen.
Unser langjähriger Partner betreibt im Nordosten Indiens, im Bundesstaat Odisha, eine Missionsschule für Jugendliche im Alter von 16 bis 25 Jahren – sie leben, studieren und arbeiten dort. Viele von ihnen stammen aus abgelegenen Dörfern im Norden Indiens, wo christlicher Glaube häufig auf massive Ablehnung stößt. „Die Jugendlichen leben dort unter starker Bedrängnis. Sie werden vom Zugang zu Wasser und Strom ausgeschlossen, bekommen nur die schlechtesten Jobs oder werden sogar körperlich angegriffen“, erzählt Bellviure Bigas.
An der Missionsschule werden diese jungen Christen in einem dreijährigen Programm sowohl theologisch als auch praktisch ausgebildet. Nach ihrer Ausbildung kehren die meisten von ihnen als Missionare in ihre Dörfer zurück, um das Evangelium weiterzugeben.

Das Programm umfasst neben geistlicher Lehre auch praktische Inhalte – Handwerk, Landwirtschaft, Vieh- und Fischzucht. Dieses Wissen befähigt sie, wirtschaftlich unabhängig zu leben und gleichzeitig missionarisch tätig zu sein. „Eine der größten Herausforderungen ist es, Unabhängigkeit vom Westen zu schaffen“, betont Bellviure Bigas. Der indische Staat erschwert christlichen Organisationen zunehmend den Zugang zu ausländischer Finanzierung, was nachhaltige Eigeninitiativen umso notwendiger macht.
„Die Gespräche mit den Jugendlichen haben mich tief bewegt. Ihre Sorgen drehen sich oft weniger um Verfolgung. Sie stehen mutig für ihren Glauben an Jesus ein und nehmen Verfolgung in Kauf. Was sie am meisten beschäftigt, ist die Armut ihrer Familien. Krankheiten, Unfälle oder hohe medizinische Kosten stellen viele vor existenzielle Schwierigkeiten“, berichtet Bellviure Bigas.
Darum arbeitet unser Projektpartner mit seinem Team an einer Zukunft, die nicht auf westliche Mittel angewiesen ist, sondern aus eigener Kraft wächst. Getragen von starkem Glauben, tiefer Hingabe und Gottes Segen entwickeln sie wirtschaftliche Initiativen, die langfristige Unabhängigkeit ermöglichen.