Gottes Wort hören

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In Burkina Faso werden Pastoren häufig zur Zielscheibe von Anschlägen durch Islamisten, weil sie eine Gefahr für die Gründung des Islamischen Staates darstellen. So sollte auch Pastor Pierre Lassane 2019 getötet werden. Doch er floh vor den Islamisten und brachte sich und seine Familie in Sicherheit. Als Vertriebener kümmert er sich heute um viele Vertriebene in Burkina Faso.

Pastor Pierre Lassane steht vor 80 Menschen und erklärt ihnen mit Hilfe eines zerfledderten Flipcharts das Evangelium von Jesus Christus. Unter den Zuhörern sind sowohl Christen als auch Muslime. Sie alle haben hier in einer ehemaligen Grundschule, die jetzt ein Lager für Binnenflüchtlinge ist, Zuflucht gefunden. Sie alle sind vor den Terroristen des sogenannten Islamischen Staates (IS) geflohen.

In den letzten Jahren hat der IS viele Gebiete in Burkina Faso an- gegriffen. Auch Muslime haben sehr unter den Islamisten gelitten. Darum sind sie heute offen für die frohe Botschaft von Jesus, die Pierre ihnen verkündet. „Früher wollten die Muslime nichts mit uns zu tun haben und auch nichts von der frohen Botschaft wissen, aber heute gibt das Evangelium ihnen Halt und neue Hoffnung“, freut sich Pierre. Die Muslime sind offen für Gespräche über den christlichen Glauben und würden ihr Vertrauen gern auf Jesus setzen.

Ein Land in der Krise

Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Aktuell befindet es sich in einer tiefen Staatskrise. Die Sicherheitslage hat sich seit dem Militärputsch 2022 massiv verschlechtert. Mehr als zwei Millionen Men- schen sind wegen der anhaltenden Gewalt innerhalb des Landes auf der Flucht. Seit acht Jahren dringen immer öfter islamistische Gruppen aus den Nachbar- ländern Mali und Niger in das Land ein und verüben Anschläge. Dabei töten sie Muslime und Christen.

Von Krankheit geheilt

Pierre war einst selbst ein hingebungsvoller Muslim, bis sein Bruder krank wurde. Das war im Jahr 1985.
Da war Pierre 21 Jahre alt. Als die Ärzte seinem Bruder nicht helfen konnten, wandten sich Pierre und sein Bruder schließlich an einen Pastor. Nachdem der Pastor für Pierres Bruder betete, wurde der von seiner Krankheit geheilt. Der Pastor nahm sich auch die Zeit, den Brüdern Geschichten aus der Bibel zu erzählen. Diese Geschichten schockierten Pierre. „Als der Pastor uns Geschichten von Jesus erzählte, waren die nicht so, wie wir sie aus dem Koran kannten“, erinnert sich Pierre. Die Geschichten öffneten Pierre die Augen für die Wahrheit. Noch am gleichen Tag gab er sein Leben Jesus Christus.

Ablehnung um Jesu willen

Voller Freude erzählte Pierre anderen von seinem neuen Glauben an Jesus, seinen Retter. Doch Pierre stieß auf Ablehnung – von seiner Familie und von der ganzen Dorfgemeinschaft. Pierres Vater warf ihn und seine Frau aus dem gemeinsamen Haus und zwang sie, auf ein Grundstück zu ziehen, dass die Einwohner für verflucht hielten. „Sie sagten, wir würden es dort keine Woche überleben“, sagt Pierre. Kurz nachdem sie in das neue Haus zogen, wurden Pierre und seine Frau krank. Viele Leute glaubten, dass es sich dabei um einen geistlichen Angriff handelte. Pierre fastete und bat Gott um sein Eingreifen. Nach zwei Wochen hatte er zwei Träume, die ihn ermutigten, dass er auf dem richtigen Weg ist. Bald danach wurden er und seine Frau wieder gesund. Viele Menschen im Dorf wunderten sich, weil die beiden nicht starben. Darum hörten sie Pierre zu, wenn er das evangelium verkündigte.

„Sie sagten, wir würden es dort keine Woche überleben.“

In den Jahren danach ging Pierre verschiedenen Tätigkeiten in Burkina Faso und in Kamerun nach. Doch er fühlte sich immer mehr von Gott berufen, als Pastor zu arbeiten. So entschloss er sich, 2001 eine theologische Ausbildungsstätte zu besuchen. Nach Abschluss seiner Ausbildung kehrte er als ordinierter Pastor in sein Heimatdorf zurück, um den Menschen das Evangelium zu predigen. Einige von ihnen waren bereit, die frohe Botschaft anzuhören. In den Jahren darauf gründete Pierre fünf Gemeinden in Burkina Faso. Jahrelang diente er den Gemeinden treu – bis zu dem Tag, an dem die Terroristen sein Dorf überfielen.

Islamistische Angriffe

Im Mai 2019 griffen militante Islamisten das Nachbardorf von Pierres Dorf an. Dabei töteten sie einen Pastor und vier Diakone. Zwei Tage später überfielen 40 schwer bewaffnete Männer Pierres Dorf und suchten nach ihm. Sofort rief ein Freund Pierre an, um ihn zu warnen. „Er sagte mir, ‚Sie wollen dich töten‘“, erinnert sich Pierre. Pierres Frau, die gerade am Kochen war, ließ alles stehen und liegen und lief mit ihrem Mann in einen nahegelegenen Wald, um sich zu verstecken. Von dort beobachteten sie, wie die bewaffneten Männer nach ihnen suchten. „Weil sie uns in unserem Haus nicht finden konnten, gingen sie zu unseren Nachbarn und töteten zwei Männer“, erzählt Pierre.

Ruf in die Nachfolge

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ierre und seine Frau riefen ihre acht Kinder zusammen, die gerade auf den Feldern die Tiere hüteten und brach- ten sich in Sicherheit. Die Islamisten griffen dutzende Dörfer an und zwangen mehr als 60.000 Menschen, ihre Häuser zu verlassen. Ganze Kirchengemeinden flohen vor den Terroristen und mussten dabei Ernte, Vieh, das ganze Hab und Gut zurücklassen. Viele von ihnen flohen in die Nähe von Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso. „Wir konnten nichts mitnehmen, weder Lebensmittel noch Kleidung. Wir waren traumatisiert und konnten monatelang danach nicht gut schlafen“, erinnert sich Pierre.

Schutz und Hilfe

Verschiedene Gemeinden nahmen vertriebene Christen auf. Mit Hilfe unserer Partner konnten wir den Betroffenen helfen. Durch Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekte konnten mehr als 140 vertriebene Pastoren, darunter auch Pierre, geschult werden. So erfuhren sie beispielsweise, wie man Hühner züchtet und vermarktet. Im Anschluss an diese Kurse bekamen die Pastoren als Starthilfe einige Küken, um so eine kleine Zucht und damit eine Einkommensquelle aufzubauen. Das half vielen Pastoren, finanziell unabhängig zu werden und weiter ihrem Dienst nachzugehen.

Den Dienst fortsetzen

Nach monatelangem Suchen fanden Pierre und seine Familie etwa 100 Kilometer nördlich von Ouagadougou, ein Haus, das sie sich mit etwa 20 anderen Vertriebenen teilen. Mit der Geflügelzucht kann Pierre seinen Dienst finanzieren. Er predigt unter den Flüchtlingen in der Stadt, um sie mit dem Evangelium zu erreichen. „Die Menschen haben nichts zu tun. Darum wollen sie die Worte aus der Bibel hören. Und dann geben viele von ihnen ihr Leben Jesus“, erzählt Pierre.

Selbst in ihrer neuen Heimat, in der es relativ sicher ist, begegnet Pierre manchmal noch militanten Islamisten. „Vor drei Tagen gingen wir in ein Dorf, um zu evangelisieren. Als wir zurückkamen, gerieten wir in ein Feuergefecht zwischen Terroristen und dem Militär“, berichtet Pierre.

Erst als die Luftwaffe in das Gefecht eingriff, konnten Pierre und die anderen Geschwister dem Kampfgeschehen entkommen. Doch Pierre weiß, dass ihn auch solche Situationen nicht daran hindern zu evangelisieren. Er weiß sich einfach von Gott an diese Aufgabe gestellt. Und das kam so: Noch bevor er im Mai 2019 aus seiner Heimat fliehen musste, hatte Pierre einen Traum. Durch diesen Traum wurde ihm klar, dass er zwar auf viel Widerstand stoßen könne, aber nicht umkommen werde. Der Traum, so erinnert sich Pierre, endete mit dem Auftrag: „Du sollst den Dienst fortsetzen.“

Und so macht Pastor Pierre Lassane weiter und erklärt mithilfe des zerfledderten Flipcharts den vertriebenen Zuhörern das Evangelium. Er setzt alles daran, sie zur Erkenntnis der Wahrheit zu führen.

Bitte beten Sie mit,

  • dass Pastor Pierre Lassane durch seinen Dienst in Burkina Faso noch viele Muslime zu Jesus führen kann.

Abzugsfähigkeit

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Selbst Zeuge Sein

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Die HMK veröffentlicht persönliche Erlebnisse verfolgter Christen. Denn sie berichten von der Gnade Gottes. Dadurch werden Christen im Westen zu Hingabe in der Nachfolge Jesu und zum eigenen, mutigen Zeugnis herausgefordert.

Verfolgung Biblisch Einordnen

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Die Erfahrungen verfolgter Christen und ihr Zeugnis lassen uns einen neuen und klareren Blick auf biblische Wahrheiten gewinnen. Wir lernen von den Verfolgten, dass Leiden zum Christsein gehört, weil auch Jesus gelitten hat. Wir sehen, wie Gott in diesem Leiden trägt.

Die biblische Sicht von Verfolgung wollen wir als Herausforderung und Ermutigung im deutschsprachigen Raum weitergeben.

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Die Hilfsaktion Märtyrerkirche unterstützt mit den Spenden, die ihr anvertraut werden, weltweit Projekte zur Hilfe für verfolgte Christen. Sie arbeitet dabei zusammen mit Partnern vor Ort.

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Die HMK stärkt die missionarischen und diakonischen Bemühungen verfolgter Christen. Dadurch ermöglichen wir Christen in Bedrängnis, anderen in Wort und Tat die Liebe Christi zu zeigen – manchmal auch ihren Verfolgern.