Ein Leben für den Missionsbefehl

Vietnam aufmacher 25 05

Für Khoi und ihren Mann Nhat war die Liebe zu Jesus der Antrieb, die frohe Botschaft in Vietnam zu verkünden. In zwei Jahrzehnten führten sie sehr viele Menschen aus ihrer Volksgruppe zum lebendigen Glauben und gründeten etliche Kirchen. So hätte es noch weitere Jahrzehnte gehen können. Doch dann wurden sie den kommunistischen Behörden ein Dorn im Auge.

Khoi lebt allein in einem kleinen Haus, nicht weit von ihrer Kirche entfernt. Mit 95 Jahren ist sie geistlich und körperlich immer noch fit. Wenn sie spricht, sprüht sie vor Kraft und Freude. Matthäus 22,37 ist ihr Lieblingsvers: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.“ Diese Liebe zu Gott motivierte Khoi, über Jahrzehnte hinweg zu evangelisieren. „Ich bin dankbar für die Kraft, die Gott mir täglich zum Leben gibt. Aber ich finde es schade, dass ich nicht mehr reisen kann, um die frohe Botschaft weiterzugeben“, sagt Khoi. Stattdessen betet sie nun treu für ihre Familie, für ihre Gemeinde und für all jene, die sie und ihr Mann zum Glauben an Jesus geführt und die Gemeinden, die sie gegründet haben.

Jesus schenkt Freude

Khoi gehört zu einer ethnischen Minderheit im zentralen Hochland Vietnams. Dort betreiben viele Menschen Ahnenkult und bringen den Naturgeistern Opfer dar. Auch die Familie von Khoi lebte in dieser Tradition, bis sie die frohe Botschaft hörte. In den 1920er Jahren begannen christliche Missionare aus dem Ausland, vietnamesische Pastoren und Evangelisten auszubilden, damit sie die frohe Botschaft auch zu den unerreichten Völkern in Vietnam bringen würden. Dennoch dauerte es drei Jahrzehnte, bis das Evangelium das Volk von Khoi erreichte.

Zu dieser Zeit war Khoi 28 Jahre alt und schon sieben Jahre verheiratet. Vietnam war 1954 nach dem Indochinakrieg in Nord- und Südvietnam geteilt worden. Der Norden war kommunistisch und wurde von der Sowjetunion und China unterstützt. Der Süden wurde mit Hilfe der USA als antikommunistische Republik aufgebaut.

„Eines Tages kam ein Missionar in unser Dorf und erzählte uns von Jesus“, erinnert sich Khoi. „Nach mehreren Treffen übergab mein Mann sein Leben Jesus. Wenige Tage später folgte ich seinem Bespiel.“ Sie und ihr Mann Nhat waren die ersten im Dorf, die Christen wurden. Ihre Familien und Nachbarn beobachteten sie mit Skepsis. Aber sie sahen, dass sich etwas in ihrem Leben verändert hatte. „Früher war mein Leben von Angst bestimmt“, sagt Khoi. „Wir fürchteten die Geister und hatten keinen Frieden und keine Freude. Doch als ich gläubig wurde, änderte sich das. Ich spürte eine Freude, die ich nie gekannt hatte.“

Zwei Jahre nach ihrer Bekehrung fühlten sich Khoi und Nhat von Gott in den Dienst berufen. Sie verließen ihr Dorf und zogen in die Stadt. Dort besuchten sie eine Bibelschule. „Ich war Gott so dankbar. Ich durfte mit meinem Mann zusammen das Wort Gottes studieren“, sagt Khoi.

„Eines Tages kam ein Missionar in unser Dorf und erzählte uns von Jesus. Nach mehreren Treffen übergab mein Mann sein Leben Jesus. Wenige Tage später folgte ich seinem Bespiel.“

Ein Leben im Dienst – und auf der Flucht

Nach ihrem Studium wurde Nhat zum Pastor ordiniert. Gemeinsam begannen Khoi und Nhat, Gemeinden zu gründen. Doch sie blieben nie lange an einem Ort. Oft wurden sie von den Behörden vertrieben und verfolgt. „Wir waren nie frustriert. Jeder Umzug brachte neue Möglichkeiten. Unsere Liebe zu Gott wurde nur stärker“, sagt Khoi. Sie erinnert sich an die Zeit, als sie ihre Heimat verließen, um Jesus zu folgen. „Wir hatten ein großes Grundstück, bestellte Felder und ein schönes Haus “, sagt sie. „Aber als Gott uns berief, bedeutete uns der Besitz nichts mehr. Unsere Herzen schlugen nur noch für den Dienst.“ Und Gott wirkte durch sie: Bis 1975 führten sie durch die Gnade Gottes mehrere tausend Menschen aus ihrer Volksgruppe zum Glauben an Jesus. „Es war ein Wunder. Wir haben einfach das Evangelium gepredigt – und die Menschen öffneten ihre Herzen für Jesus“, erinnert sich Khoi.

Verfolgung, Verlust und ein Leben in Armut

1975 endete der Vietnamkrieg. Nordvietnamesische Truppen überrannten den Süden. Das ganze Land fiel unter kommunistische Herrschaft. Die neue Regierung sah das Christentum als eine Bedrohung an. Pastoren wie Nhat wurden als Agenten des Westens betrachtet. Eines Tages verließ Nhat das Haus – und kam nie wieder zurück. Es gab Gerüchte, dass er verhaftet worden sei. Niemand hat ihn je wieder gesehen. Kurz darauf konfiszierte die Regierung ihr Haus und ihren Besitz. Khoi und ihre acht Kinder landeten auf der Straße. Sie kamen bei Nachbarn und Freunden unter und lebten von der Hand in den Mund. Zudem machten ihr die Behörden das Leben schwer. Sie luden sie regelmäßig vor und verhörten sie. Die Befragungen waren mental eine Tortur für Khoi. Manchmal dauerten sie stundenlang.

Nach Trauer kommt Trost und Zuversicht

Eines Tages schenkte jemand ihrem Sohn ein Fahrrad. Großzügig überließ er das Fahrrad seiner Mutter. Nun konnte Khoi jeden Sonntag wieder in die 30 km entfernte Gemeinde fahren. Die Geschwister spendeten ihr Trost und die Predigten gaben ihr neue Kraft und Hoffnung. Und Khoi erinnerte sich an ihre Berufung. „Ich dachte: Mein Mann ist nicht mehr da. Aber mein Leben gehört jetzt nur noch Gott“, sagt Khoi. Und so begann sie wieder zu evangelisieren.

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Mit neuer Hoffnung fing Khoi an, von Haus zu Haus zu gehen und den Menschen die Bibel und das Evangelium zu erklären. Doch als das den Behörden zu Ohren kam, griffen sie ein. Eines Sonntags, während sie in der Kirche war, stürmte die Polizei das Gebäude und nahm Khoi mit auf die Polizeiwache. „Wer gibt dir das Recht, das Evangelium zu verkünden?“, fragten sie sie. Doch Khoi verwies auf den Missionsbefehl, den Jesus selbst angeordnet hatte.

Seit 50 Jahren lebt Khoi unter kommunistischer Herrschaft – aber ihre Treue zu Gott blieb unerschütterlich. Auch ihre Kinder blieben trotz Verfolgung dem Herrn treu. Nach Jahrzehnten in Armut hat sie nun wieder ein Zuhause. Trotz der schmerzvollen Erfahrungen in der Vergangenheit schaut sie zuversichtlich in die Zukunft: „Der Herr ist mein Hirte. Er sorgt für mich. Er beschützt mich. Das wird er immer tun.“

Bitte beten Sie mit Khoi

  • für die Gläubigen und ihre Gemeinden in Vietnam, dass sie viele Menschen mit dem Evangelium er- reichen können.

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