Juli 2023: An einem heißen Sommernachmittag lässt sich Wesley Saliboko taufen – vor seiner ganzen Gemeinde und seinen vier Töchtern. Es herrscht große Freude bei allen Anwesenden – aber nicht nur bei ihnen, sondern auch in den himmlischen Regionen. Jesus sagt in Lukas 5,7: „So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut.“ Wesleys Umkehr und Erlösung waren nur möglich, weil Jesus mit seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung einen Weg aus Sünde und Schuld gebahnt hat. Einen Monat vor seiner Taufe war Wesley Saliboko noch ein Dschihadist. „In unseren Augen waren alle anderen Menschen „Heiden“, „Ungläubige“. Und für „Ungläubige“ gab es in meiner dschihadistischen Gruppe so etwas wie eine generelle Tötungslizenz: Wer nicht zum Islam konvertiert, soll getötet werden. Und wer einen Heiden im Namen Allahs tötet, kommt in den Himmel. Also verfolgten wir Christen und töteten auch andere Menschen“, sagt er. Wesley wuchs in einer radikal muslimischen Familie im Südwesten Ugandas auf. Später als Imam leitete er zwei Moscheen und pilgerte nach Mekka. Darum nannten ihn seine Freunde und Bekannte auch „Hadschi“ – das ist ein Ehrentitel für jemanden, der die islamische Pilgerfahrt nach Mekka unternommen hat. Obwohl Wesley in seinem Herzen wusste, dass der Dschihad (= „Kampf“) falsch war, entschied er sich dennoch für die radikale Auslegung des Islams.
Der Same des Glaubens
Einer seiner Großväter hatte zum lebendigen Glauben an Jesus Christus gefunden. Er erzählte Wesley oft von dem liebevollen Gott, der in Jesus Christus Mensch geworden war und für die Sünden der Menschheit gestorben ist. Dabei zeigte er ihm auch den Unterschied zwischen der Bibel und dem Koran auf. „Wiedergeborene Christen töten sich nicht gegenseitig. Sie töten auch keine anderen Menschen“, erzählte ihm sein Großvater. Die Worte seines Großvaters nagten an seinem Gewissen. „Nach jedem Anschlag auf die „Ungläubigen“ war ich sehr betrübt. Ich wollte mit dem Kummer in meinem Herzen nicht leben“, erzählt Wesley. Immer wieder wollte er aus der islamistischen Szene aussteigen, aber es gelang ihm nicht. Bis seine Familie von einer Tragödie heimgesucht wurde.
„Ich wollte mit dem Kummer in meinem Herzen nicht leben.“
Tiefer Einschnitt in Wesleys Leben
Am 16. Juni 2023 griffen Mitglieder der Allied Democratic Forces (ADF) – eine islamistische Miliz mit Verbindungen zum „Islamischen´Staat“ (IS) – eine Schule im Westen Ugandas an. Dabei brannten sie die private Sekundarschule nieder, töteten mehr als 42 Schüler und Erwachsene und entführten mehr als 15 weitere Schüler. Unter den verschleppten Schülern war auch Amina, Wesleys 15-jährige Nichte. Sie und ihre Mutter hatten ein Jahr zuvor den Islam verlassen und waren Christen geworden. Einige Tage nach dem Angriff wurde Amina tot aufgefunden – in einem Wald in der Demokratischen Republik Kongo nahe der Grenze zu Uganda.
Bewegt von der Liebe der Christen
Die Nachricht vom Tod seiner Nichte traf Wesley bis ins Mark. Er fühlte tiefen Schmerz. In seiner Trauer hoffte er auf die Anteilnahme seiner Moscheemitglieder. Doch keiner sprach ihm auch nur sein Beileid aus. Wesley war zutiefst enttäuscht von ihrem Verhalten. Im gleichen Augenblick war er aber verwundert von der liebevollen Unterstützung, die seine Schwägerin von ihrer christlichen Gemeinde erhielt. Bewegt von ihrer Liebe und ihrem Mitgefühl zog es ihn zur Beerdigung seiner Nichte.
Wesley wechselt die Seiten
Von der Trauerpredigt fühlte Wesley sich angesprochen. Wieder einmal hörte er den Ruf Gottes ganz persönlich für sein Leben. Diesmal wollte er der Stimme Gottes nicht mehr ausweichen und wagte den Schritt, sein Leben Jesus zu geben. Kurz darauf kamen auch seine Frau und seine acht Kinder zum Glauben an Jesus. Zu seiner Überraschung erhielt er ein paar Tage später einen Anruf von seinem Bruder, Aminas Vater. Der sagte: „Ich will auch Jesus folgen“. Mit seinem Glaubenswechsel ging Wesley ein großes Risiko ein. Wer in Uganda dem Islam den Rücken kehrt und sich zu Jesus Christus bekennt, läuft Gefahr, von seinen Familien und Dorfgemeinschaften ausgeschlossen und verfolgt zu werden. Als Wesley auch noch die Moschee verließ, wurde er mit dem Tod bedroht. Er und seine Familie mussten fliehen und sich verstecken.

Standhafte Nachfolge
Aber für Wesley gab es keinen Weg mehr zurück. Mit der Taufe ließ er sein altes Leben endgültig hinter sich und bekannte sich öffentlich zu Jesus Christus. Auch vier seiner Töchter ließen sich am selben Tag taufen. Seine anderen vier Kinder und seine Frau blieben zu Hause. Sie ließen sich eine Woche später taufen. Heute ist die Familie dankbar für das, was Jesus mit seinem Kreuzestod für sie ermöglicht hat: Die Versöhnung mit Gott und das ewige Leben. Wesley sagt: „Ich habe die Dunkelheit abgelegt und das Licht angezogen. Von nun an möchte ich nur noch meinem Herrn Jesus dienen“.
Seit seiner Wiedergeburt möchte er vor allem eines: Seinen Glauben mit radikalen Muslimen teilen, damit auch sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und sich durch die Liebe Gottes verändern lassen. „Ich bitte Gott um Führung und Schutz, damit ich seinen Willen tun kann“.
Bitte beten Sie mit
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für Christen wie Wesley, dass sie Salz und Licht sind für ihre Verfolger, damit auch sie ihren Schöpfer und Retter Jesus Christus erkennen und annehmen.