Das christliche Ehepaar Chaminda und Janani aus Sri Lanka wollte eigentlich nur den Opfern einer schrecklichen Flutkatastrophe helfen. Doch dann bekam es selbst unerwartet Hilfe für seinen Dienst für Jesus. Ihre Mission begannen die beiden mit Leidenschaft und Hingabe – nicht ahnend, welcher Widerstand auf sie wartete …
Weihnachten 2004. Ein gewaltiges Erdbeben im Indischen Ozean löste eine riesige Welle aus. Der Tsunami traf die südliche Küste Sri Lankas mit voller Wucht. Innerhalb weniger Minuten starben 35.000 Menschen, ganze Dorfgemeinden wurden ausgelöscht, Familien auseinandergerissen. Auch Chaminda und Janani gehörten zu den Betroffenen. An diesem Tag waren sie zwar nicht zu Hause, doch als sie zurückkehrten, fanden sie nichts als Trümmer. Ihr Haus? Zerstört. Ihre Kirche? Weg. Ihre Nachbarn? Viele tot. Viele der Überlebenden standen vor dem Nichts. Die Trauer, der Schmerz, die Verzweiflung – sie waren überall greifbar. Statt sich ein neues Leben an einem sicheren Ort aufzubauen, blieben Chaminda und seine Frau mitten unter den Trümmern und Trauernden. Sie teilten ihr Essen, ihr Wasser – und ihre Hoffnung auf Jesus Christus.
Chaminda und Janani arbeiteten mit einer internationalen christlichen Hilfsorganisation zusammen. Der Leiter des Teams war tief bewegt von dem, was er sah: ein Ehepaar, das alles verloren hatte – und trotzdem nicht aufhörte, in Liebe seinen Nächsten zu dienen. „Chaminda, wir wollen dich segnen. Was brauchst du?“, fragte er. Chaminda zögerte kurz. Dann sagte er: „Ich träume davon, hier eine Kirche zu bauen. Doch ich habe kein Geld“. Noch bevor das Hilfsteam abreiste, kaufte es ein Stück Land mit einem alten Haus darauf. Hier sollte eine Gemeinde für die wenigen Gläubigen entstehen. Doch kaum begannen Chaminda und Janani mit den Renovierungsarbeiten, gab es starke Opposition.
Angriff auf die Kirche
Fast 1.000 Menschen stürmten das Grundstück – von buddhistischen Mönchen herbeigerufen, um die Christen zu vertreiben. Sie brachen das Tor auf, drangen in die entstehende Kirche ein und schlugen die Gläubigen – mit Brechstangen, Fäusten, mit allem, was sie finden konnten. Chaminda erinnert sich: „Ich wollte fliehen, aber sie packten mich. Sie zerrten mich zu einer Buddha-Statue und zwangen mich, Buddha zu huldigen. Ich weigerte mich. Da schlugen sie erneut auf mich ein. Mein ganzer Körper war geschwollen.“ Die Angreifer hinterließen ein Chaos: Wände, Türen, Fenster – alles zerstört. Dann trat ein buddhistischer Mönch vor. Er pflanzte einen Bodhi-Baum und errichtete einen buddhistischen Schrein. Der BodhiBaum, unter dem „Buddha“ seine Einsichten erlangte, gilt für die Buddhisten als heilig. Seine Pflanzung sollte zeigen: Dies ist kein Ort für Christen.
„Ich träume davon, hier eine Kirche zu bauen. Doch ich habe kein Geld. Hier sollte eine Gemeinde für die wenigen Gläubigen entstehen.“
Die buddhistischen Behörden beschuldigten nicht die Angreifer, sondern Chaminda und Janani. Sie konfiszierten das Grundstück. Fortan trieben dort Obdachlose, Drogensüchtige und Kriminelle, die in anderen Stadtteilen unangenehm aufgefallen und deshalb vertrieben worden waren, ihr Unwesen. Chaminda und Janani gingen vor Gericht. Die folgenden fünf Jahre waren voller Einschüchterungen, Angriffe, Prozesse. Aber sie gaben nicht auf. Trotz der Angriffe gingen sie unbeirrt ihrem Dienst nach. Sie hielten Gottesdienste in ihrem Haus ab und erzählten den Menschen auf der Straße von Jesus. Nacht für Nacht flogen Steine gegen ihr Haus und beschädigten ihre Fenster und ihr Auto. Dann wandte sich das Blatt. Die Kriminalität auf ihrem ehemaligen Grundstück nahm überhand. Die Nachbarn beschwerten sich bei den Behörden. Schließlich bekamen Chaminda und Janani ihr Eigentum zurück. Sie vergaben ihren Angreifern und verzichteten auf eine Entschädigung. „Ich wusste, dass das alles Gottes Plan war. Ich wollte, dass unsere Feinde durch unsere Reaktion die Liebe Jesu erkennen“, sagt Chaminda.
Verfolgung ohne Ende
Aber Ruhe kehrte nicht ein. Kurze Zeit später formierte sich erneut Widerstand. Eine Gruppe buddhistischer Mönche stürmte mit brutaler Gewalt ihr Zuhause. Sie schlugen Chaminda, versuchten, ihn durch falsche Anschuldigungen ins Gefängnis zu bringen. Doch der Richter durchschaute ihren Plan und erklärte Chaminda für unschuldig.
Wenige Tage später wurde Chaminda erneut attackiert. Fünf Männer lauerten ihm auf dem Grundstück auf. Diesmal war die Gewalt noch brutaler. Chaminda musste im Krankenhaus behandelt werden.
Gott schreibt eine andere Geschichte
Ein Mönch marschierte mit einem Lautsprecher durch das Dorf. Er schrie: „Der Pastor ist ein Teufel! Verjagt ihn aus unserem Dorf!“ Mehrere hundert Menschen folgten seiner Aufforderung. Weil Chaminda einen Termin bei der Polizei hatte, versammelte sich die Menge vor der Polizeistation, um ihn zu lynchen. Doch ein Polizist rief Chaminda an und warnte ihn: „Komm nicht hierher. Sie warten auf dich.“

Chaminda blieb an dem Tag zu Hause, doch gleich am nächsten Tag lud er wieder die Menschen auf der Straße zu Jesus ein. „Es ist wie in der Apostelgeschichte. Wir lobten und priesen Gott. Der Herr aber führte täglich neue Menschen zur Gemeinde“. Heute zählt seine Gemeinde 300 Mitglieder. Und sie wächst weiter – trotz aller Angriffe und Widerstände. „Jeder in der Stadt kennt unsere Kirche – wegen der Verfolgung. Die Verfolgung ist kein Hindernis. Sie gibt uns vielmehr die Möglichkeit, noch mehr über Jesus zu reden“, sagt er.
Doch die Diskriminierung bleibt. Noch immer weigert sich die Stadt, die Straße vor ihrem Grundstück zu asphaltieren. Noch immer werfen ihre Feinde Steine auf ihr Haus. Doch unter dem Schatten des Bodhi-Baums wächst etwas anderes: eine Gemeinde, die sich nicht vertreiben und nicht brechen lässt.
Bitte beten Sie
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für die Christen in Sri Lanka, dass sie stark bleiben. Beten Sie, dass die Menschen um sie herum nach Jesus fragen und zum Glauben an ihn finden.